Donnerstag, 12. Mai 2016

{Gelesen} Neuntöter von Ule Hansen

Der Neuntöter ist ein ganz besonderes Vögelchen, es gehört zu den Rotrückenwürger und spießt seine Beute (zumeist kleine Tiere, wie Mäuse) auf Dornen auf.

Titel: Neuntöter
AutorIn: Ule Hansen
spielt in: Berlin

Einband: Klappenbroschur
erschienen am: 29.02.2016
Seiten:  496 Seiten
Genre: Thriller
Verlag: Heyne

Preis:   € 17,50 [A], € 16,99 [D]



Ule Hansen ist das Pseudonym eines Berliner Autorenduos. Astrid Ule ist zudem Lektorin, Eric T. Hansen freier Journalist. Gemeinsam haben Sie bereits mehrere Dreh- und Sachbücher verfasst. Sie teilen eine Leidenschaft für nächtliche Gespräche bei gutem Whisky, exzentrische Halloweenpartys und ziellose Streifzüge durch die vergessenen Ecken der Stadt. NEUNTÖTER ist ihr erster Thriller.

Um einen Ornithologen geht es in diesem Buch allerdings nicht, sondern um die Berliner Profilerin Emma. Sie ist an einem sehr speziellen Fall darn. Ein Mörder hängt an abgelegenen Orten (oder Lost Places) Leichen auf, die er vorher fein säuberlich in mehrere Lagen Panzertape umwickelt hat. Die Leichen sind allerdings noch am Leben, als er sie aufhängt und verdursten so langsam in ihrem Metall-Kokon.


Das Cover ist sensationell gut gemacht. Mit dem kleinen toten Vögelchen (wahrscheinlich ein Neuntöter) auf dem Einband in Gold, während der Umschlag in einem rauen schwarzen Kartoneinband gehalten ist. Aber weiter mit der eigentlichen Story...


Profilerin bzw. auf dt. Fallanalytikerin Emma hat aber so ganz nebenbei noch mit ihrer eigenen Nemisis zu kämpfen. Sie wurde in ihrer Jugend mehrere Tage festgehalten und vergewaltigt. Genau dieser Vergewaltiger hat seine Strafe abgesessen und ein Buch darüber geschrieben. Da unsere heutige Gesellschaft bußwertige Figuren sehr gerne wieder aufnimmt und auf einen Podest stellt, wird der damalige Peiniger von den Medien hofiert und von Fans angehimmelt. Ich finde diese Darstellung des Vergewaltigers Uwe, sehr gelungen und durchaus passend. Emma alleine traut dem reumütigen Uwe nicht einen Zentimeter über den Weg. Bspw. sendet er ihr eine Ausgabe des Buchs nach Hause, mit einer ganz besonderen "Widmung".

Emma hat noch einige andere Sorgen, sie kann sich nicht gut in die Ermittlungsgruppe einfügen, zu sehr kämpft sie mit sozialen Gepflogenheiten, die ihr fremd sind und sie bindet ihr eigenes Gerüst auf Statuten. Zudem geht ihre Chefin in Karrenz und um den Posten muss sich Emma mit Felix streiten. Ich persönlich fand den Umgang mit der Ermittlungsgruppe und ihren Umgang damit jetzt nicht sooo schlimm. Vielleicht bin ich ja selbst ein Sozialphopiker :D



Fazit:
Ich fand das Buch ganz gut gelungen. Einige Dinge waren mir jedoch nicht ganz klar. Emma wurde vergewaltigt, hat aber keine Probleme mit Sex. Gut soweit alles okay.

Dennoch gibt es eine Szene, die für mich ganz klar eine Vergewaltigung (ganz einfach weil Emma nicht will und der Typ seine Machtposition und die Enttäuschung Emmas Verrats demonstriert) darstellt und Emma den Kerl (so eine Art guter Kerl und Traum jeder Schwiegermutter) nicht anzeigt! Dererlei Machtdemonstration nimmt sie dann auch umgekehrt an einem anderen Kerl vor...

Etwa in der Hälfte des Buchs war mir klar, wer der Möder ist und die Figur Emma war für mich danach einfach nur noch enttäuschend. Eine Top-Fallanalytikerin die dann gleich mehrere Fehler nach einander begeht und nicht sieht was ganz klar vor ihrer Nase liegt!

Es hatte bestimmt in der Mitte einige Längen (bzw. die Beziehung mit der Ermittlungstruppe), die waren aber nicht wirklich schlimm. Zum Schluss nimmt das ganze ordentlich Fahrt auf, da Emma direkt betroffen ist und die letzten 100 Seiten muss man dann auch lesen, auch wenn das Badewasser schon längst kalt ist und man das nicht einmal merkt...

Alles Liebe,



  Rezensionsexemplar


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